Schulprogramm
Neue Nikolaischule
Gymnasium der Stadt Leipzig
Präambel
Das Schulprogramm der Neuen Nikolaischule - Gymnasium der Stadt Leipzig gibt wichtige Ziele für unsere schulische Arbeit vor und erläutert den Weg, wie wir diese erreichen.
Dies geschieht auf der Grundlage eines von Schülern, Lehrern und Eltern entwickelten Leitbildes. Das Schulprogramm informiert außerdem über das pädagogische Profil und hat damit Orientierungsfunktion für die Schulentwicklung.
Die Weiterentwicklung dieses Programms verlangt kritische Reflexion und regelmäßige Aktualisierung.
Alle Gremien der Schule werden daher zur konstruktiven Mitarbeit aufgefordert.
Die im Folgenden verwendeten Begriffe „Schüler“ und „Lehrer“ beziehen sich selbstredend auf beide Geschlechter.
1. Leitbild: Tradition – Kompetenz – Perspektive
Die Neue Nikolaischule steht in der Tradition der Alten Nikolaischule, der ältesten Bürgerschule der Stadt Leipzig. Sie versteht sich als Ort umfassender Bildung mit offenem Ganztagsangebot, an dem ihre Schüler entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten und Neigungen darauf vorbereitet werden, zukünftig in sozialer Verantwortung nachhaltig zu handeln und selbstbestimmt zu leben. Dies wird anhand folgender Leitsätze mit Leben erfüllt:
Die Vermittlung und Aneignung von anwendungsbereitem Wissen sind für uns die Kernaufgaben der schulischen und außerschulischen Arbeit.
Sie haben das Ziel, den Schülern einen bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen und ihre Bereitschaft zu lebenslangem Lernen zu entwickeln.
Unsere Schüler werden befähigt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Dies dient dem Erwerb und dem Ausbau von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz unserer Schüler. Es wird von den Lehrern der Neuen Nikolaischule auch durch die aktive Mitwirkung im außerunterrichtlichen Bereich vorgelebt.
Schüler und Lehrer erleben gemeinsam Kultur und Tradition.
Gemeinsames Erleben von Musik, Bildender Kunst und Literatur sind fester Bestandteil unserer schulischen Arbeit. Als eine der ältesten Bürgerschulen Deutschlands, aus der herausragende Persönlichkeiten hervorgegangen sind, fördern wir die Verbundenheit zur Kulturstadt Leipzig. Wir leben Werte und Traditionen, die unseren Schülern helfen, ihre Zukunft erfolgreich zu meistern.
Unsere Schule wird als Bestandteil einer demokratischen, gleichberechtigten und weltoffenen Gesellschaft gestaltet.
Im Zusammenwirken mit den Familien sowie außerschulischen und internationalen Partnern bereitet die Neue Nikolaischule ihre Schüler auf ein Leben in einer auf Nachhaltigkeit orientierten Gesellschaft vor.
Alle am Schulleben Beteiligten gehen vertrauens- und respektvoll miteinander um.
Die entsprechenden Faktoren sind vielfältig und umfassen die Achtung der Persönlichkeit, Verlässlichkeit, Toleranz, Transparenz, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Lehrer verfügen über fachliche und pädagogische Kompetenz. Sie gestalten gemeinsame Erlebnisse mit ihren Schülern.
2. Entwicklungsziele und Maßnahmen
2.1 Lehren und Lernen
2.2 Kooperationen
2.3 Schulleben und Schulklima
2.4 Entwicklung von Professionalität
2.5 Management und Führung
2.1 Lehren und Lernen
Die Lehrer der Neuen Nikolaischule handeln professionell und engagiert. Kreativität und Flexibilität sind Bestandteile ihrer Arbeit. Auf der Grundlage der aktuellen Lehrpläne, fundierter Stoffverteilungspläne und der Teilnahme an Fortbildungen strebt das Kollegium eine hohe Unterrichtsqualität an. Zur Sicherung eines planmäßigen und kontinuierlichen Schuljahresablaufes erstellt die Schulleitung jährlich unter Einbeziehung der Lehrerkonferenz den Schuljahresarbeitsplan, der den Rahmen der Arbeit darstellt.
Damit wird angestrebt, die für ein erfolgreiches Lernen notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Eine Grundlage dafür ist die erfolgreiche Einführung des Blockunterrichtes mit Beginn des Schuljahres 2008/2009.
Folgende Schwerpunkte werden berücksichtigt:
Die Freude am Lernen in der Gemeinschaft wird gefördert
Die Klassenleiter sind für die Herausbildung eines ausgewogenen Miteinanders verantwortlich, das die Fähigkeiten des Einzelnen entwickelt und die Gemeinschaft fördert. Sie beraten dazu ihre Schüler und deren Eltern und arbeiten mit allen Fachlehrern zusammen. Deshalb müssen sie sich verstärkt als Moderator zwischen den Erziehungsträgern verstehen, u. a. durch monatlich angebotene Elternsprechzeiten.
Die von den Schülern erworbene soziale Kompetenz wird weiterentwickelt. Außerdem wird die eigenverantwortliche Arbeit in der Gruppe gestärkt. Die Schüler erleben Notwendigkeit und Grenzen arbeitsteiligen Lernens und eignen sich Strategien zur Vermeidung und Lösung sozialer Konflikte an.
Die Schüler sollen so zu starken und kompetenten jungen Menschen heranwachsen.
Im Sinne eines frühzeitigen Erkennens und Förderns von Begabungen wird die Teilnahme möglichst vieler Schülern an Wettbewerben angestrebt. Im Laufe der Schulzeit soll ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigeninitiative beim Schüler erreicht werden. Dazu leistet die Anwendung verschiedener Unterrichtsmethoden einen wichtigen Beitrag.
Ziel ist der Erwerb von Kompetenzen, die zum lebenslangen Lernen befähigen.
Solides, fachspezifisches Wissen wird individuell vermittelt
Die Klassenstufen 5 und 6 fungieren als Orientierungsstufe, in der die Schüler eine Vielzahl neuer Fächer kennenlernen. Besonderer Wert wird dabei auf die Vermittlung neuer Arbeitstechniken gelegt.
Mit der 6. Klasse wird eine zweite Fremdsprache gewählt. Zur Auswahl stehen dabei die Fächer Französisch, Latein und Russisch.
Mit der Profilwahl für die Klassenstufen 8 bis 10 können die Schüler der Neuen Nikolaischule spezifische Interessen und Begabungen auf natur- oder gesellschaftswissenschaftlichem Gebiet verfolgen.
Für den naturwissenschaftlichen Profilunterricht stehen solche Schwerpunkte wie
- der Wissenserwerb zur Erschließung von Zusammenhängen in Natur und Technik,
- das Vertiefen und Vernetzen der naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen und
- die altersgemäße Wissenschaftsorientierung zur Vorbereitung auf die Oberstufe
im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Im gesellschaftswissenschaftlichen Profil werden u. a.
- Probleme der Entwicklung unserer Geschichte und Kultur erörtert,
- regionalgeschichtliche Bindungen erlebbar gestaltet und
- wirtschaftsorientiertes Denken und Handeln als eine der Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft gefördert.
Dabei hat Unterricht an außerschulischen Lernorten besondere Bedeutung.
Der Berufswahlpass ab der Klassenstufe 9 und das Betriebspraktikum in der Klassenstufe 10 dienen der Studien- und Berufsorientierung. Darauf aufbauend unterbreitet die Neue Nikolaischule in diesem Bereich vielfältige Angebote in Kooperation mit außerschulischen Partnern.
Die Schüler werden zur allgemeinen Studierfähigkeit geführt
Aufbauend auf der Sekundarstufe I (Klassenstufen 5-10) umfasst die gymnasiale Oberstufe in der Sekundarstufe II die Jahrgangsstufen 11 und 12. Über den Unterricht hinaus ist ein breites Spektrum an anderen Formen der Erarbeitung von Wissen und des Erwerbs der Studierfähigkeit notwendig. Jeder Schüler erbringt im Verlauf seiner gymnasialen Ausbildung den Nachweis von komplexen Leistungen. Einige unserer Schüler werden bei der Erarbeitung einer Besonderen Lernleistung (BeLL) begleitet. Die Anforderungen dafür orientieren sich an den Maßstäben von Universitäten und Hochschulen.
Zum Abschluss der Jahrgangsstufe 11 findet die Studienfahrt zur Vertiefung von Lerninhalten statt.
Es werden Zertifikatskurse und Fächer verbindende Grundkurse angeboten.
2.2 Kooperationen
Kooperationen sind ein fester Bestandteil der unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Arbeit der Neuen Nikolaischule und für modernen Unterricht und attraktive Angebote unverzichtbar. Deshalb verfügt die Neue Nikolaischule über verschiedene Kooperationen mit Institutionen, Betrieben und Einrichtungen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Kunst und Kultur. Diese werden insbesondere auch für die Studien- und Berufsorientierung genutzt. Die Kooperationsvereinbarungen mit den außerschulischen Partnern werden regelmäßig erneuert. Die Gewinnung weiterer Partner ist eine wichtige Aufgabe, die von der Schulleitung koordiniert wird. Die Studien- und Berufsorientierung erfolgt auf der Grundlage eines schuleigenen Konzepts.
Die Neue Nikolaischule kooperiert u. a. mit folgenden Partnern:
- Porsche Leipzig: Studien- und Berufsorientierung
- Deutsche Bank Leipzig: Vermittlung von finanz- und wirtschaftspolitischen Themen im Unterricht, Studien- und Berufsorientierung, Lehrerfortbildung
- Hochschule für Telekommunikation, Deutsche Telekom-Stiftung, T-Systems, Werner-Heisenberg-Gymnasium Leipzig, Immanuel-Kant-Gymnasium Leipzig: Junior-Ingenieur-Akademie
- „Leipzig erleben“
- Rotary-Club Leipzig: Studien- und Berufsorientierung
- Agentur für Arbeit Leipzig/Berufsberatung: Studien- und Berufsorientierung
2.3 Schulleben und Schulklima
Die Schüler und Lehrer sollen sich an der Neuen Nikolaischule wohl fühlen. Die Einhaltung von Grundwerten wie Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Sorgfalt, Pünktlichkeit und Höflichkeit ist Grundlage unseres Miteinanders. Darüber hinaus sollen das Selbstvertrauen und der Mut, die eigene Meinung offen zu vertreten und verantwortungsbewusst zu handeln, gestärkt werden. Auf Basis dieser Wertegemeinschaft und durch die Auseinandersetzung mit den Traditionen der Nikolaischule fördern wir die Identifikation der Schüler mit ihrer Schule.
Die fünften Klassen werden zum Schuljahresbeginn im Rahmen einer Einführungswoche aufgenommen, um sie mit ihrer neuen Schule vertraut zu machen und erste Schritte zur Bildung eines stabilen Klassenverbandes zu initiieren. Die Klassenleiter, Fachlehrer und Schüler werden dabei von Schülermentoren aus der Klassenstufe 10 unterstützt.
Seit 2005 unterbreitet unsere Schule zahlreiche Möglichkeiten der außerunterrichtlichen Aktivität. In der Schulakademie organisieren Schüler selbstständig Veranstaltungen und laden zu ausgewählten Themen Experten ein. Als eigenständige Schülerfirmen existieren der Schulclub und die Leipziger Jugendgästeführer „Schüler führen Schüler“. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften in unterschiedlichen Bereichen. Dieses fakultative Ganztagsangebot ist ein wichtiger Bestandteil des Schullebens.
Die Neue Nikolaischule engagiert sich auch gemeinnützig. So beteiligen wir uns seit 2004 an der Aktion „Genial Sozial“ im Rahmen der sächsischen Jugendstiftung.
Zu den Traditionen gehört der seit 2005 stattfindende Schüleraustausch mit dem Lycée E. Belin in Vesoul (Frankreich).
Um ein positives Schulklima zu ermöglichen, werden sämtliche Ideen für Projekte und Ziele sowie wichtige Entscheidungen von Schülern, Lehrern und Eltern im Rahmen der Schulkonferenz vorgestellt.
Der Schülerrat bietet für engagierte Schüler eine Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung des Schullebens mitzuwirken.
Wir können auf eine über 500jährige Geschichte der Nikolaischule in Leipzig zurückblicken, in deren Tradition wir stehen. Selbige wird in Zusammenarbeit mit dem Nikolaitanerverein im Bewusstsein gehalten und gleichzeitig durch dessen vielfältige Förderung von Schule und Schülern stetig weiter entwickelt.
2.4 Entwicklung von Professionalität
Erfolgreiche Bildungs- und Erziehungsarbeit erfordert intensive innerschulische Kommunikation und flexibles Reagieren auf gesellschaftliche Anforderungen wie auf individuelle Entwicklungen.
Die Kommunikationsprozesse im Kollegium werden durch Konferenzen, Dienstberatungen und Arbeitsgruppen strukturiert.
Die Prinzipien und Maßnahmen für das Handeln des Kollegiums werden gemeinsam beschlossen und deren Umsetzung wird überprüft.
Individuelle Fort- und Weiterbildungen werden ergänzt durch schulinterne Lehrerfortbildungen im Rahmen der Fachkonferenzen und des Pädagogischen Tages.
Unterstützung erfährt die pädagogisch-psychologische Arbeit der Neuen Nikolaischule durch Beratungs- und Vertrauenslehrer. Beispiele dafür sind die Erarbeitung und Umsetzung eines Konzepts zur Suchtprävention, eines Konzepts zur durchgängigen Beratung von Schülern und Eltern in Fragen der Schullaufbahn oder die Fortbildung von Schülern als Experten für Konfliktbewältigung.
Schüler mit Teilleistungsschwächen und Integrationsschüler werden von speziell fortgebildeten Lehrkräften gefördert.
2.5 Management und Führung
Um die Entwicklung der Neuen Nikolaischule erfolgreich voranzubringen, ist professionelle Führungstätigkeit eine entscheidende Voraussetzung. Deshalb verbindet die Schulleitung die Tagesaufgaben mit den Entwicklungsperspektiven für die Schule. Sie gestaltet ihre Arbeit insbesondere durch intensive Kommunikation mit allen Partnern transparent und bindet die Gremien der Schule in die Entscheidungsprozesse ein. Gleichermaßen ist es wichtig, ein Arbeitsklima zu schaffen, das auf gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Vertrauen aller an der Entwicklung der Schule Beteiligten basiert. Die Sicherung und Entwicklung schulischer Qualität der Neuen Nikolaischule ist eine zentrale Aufgabe der Schulleitung, welche mit Hilfe von Hospitationen und Mitarbeitergesprächen realisiert wird.
Folgende Bereiche der Schulleitungsarbeit werden schwerpunktartig benannt:
- Inhaltliche und organisatorische Ausrichtung der Schule
- Schuljahresarbeitsplan
- Fortbildung
- Schullaufbahnberatung und Studien- und Berufsorientierung
- Gesundheitserziehung
- Medienentwicklungsplan
Inhalte, Verantwortlichkeiten und Termine zu diesen Bereichen werden dokumentiert.
3. Inkraftsetzung
Dieses Schulprogramm wird auf der Grundlage der Ergebnisse der Schulentwicklung stetig präzisiert.
Schlussfolgerungen für neue Zielsetzungen werden daraus abgeleitet.
Das Schulprogramm tritt nach der Beschlussfassung in der Gesamtlehrerkonferenz am 04.09.2013 und nach der Bestätigung durch die Schulkonferenz am 09.10.2013 in Kraft.
H. Wulfert | P.Teske | G. Bergmann | J. Hauck |
Schulleiter | Elternratsvorsitzender | Lehrervertreter | Schülerratsvorsitzender |